Ist das immer nur Spielverhalten? Worauf sollte ich achten, wenn mir so ein Hund entgegen kommt? Oder was kann ich tun wenn ich einen Hund habe der schleicht? Auf viele deiner Fragen findest du hier Antworten.
Das Anschleichen ist eine Sequenz aus dem Jagd- und Territorialverhalten. Junge Hunde üben untereinander spielerisch das Anschleichen an eine Beute oder das Beeindrucken und Verjagen durch die fixierende Blicke. Mit eingeknickten Beinen und manchmal in Zeitlupenbewegung schleicht sich ein Hund dabei höchst konzentriert an eine mögliche Beute heran. Der Kopf ist in Verlängerung der Wirbelsäule nach vorne abgesenkt und der Blick fixierend. Die Ohren sind nach vorne gerichtet. Manche Hunde verharren in dieser Position für eine Weile, andere legen sich hin, wieder andere beschleunigen, um kurz vorher zu stoppen oder sogar mit Körpereinsatz zu rempeln oder anzugreifen. Manche zeigen nur ganz kurze fixierende Blicke mit leicht abgesenkten Kopf. Die Intensität hängt von Alter, Charakter und erlernten Mustern ab. Junge Hunde üben das Schleichen, um zu testen wie weit kann ich beeindrucken. Wenn sie erwachsen sind, kann daraus aber ein ernstes Verjagen entstehen und dann heißt es: „Das hat er ja noch nie gemacht! „ Er war immer so lieb und hat mit seinem Kumpel das Anschleichen gespielt.“ Hier ist folgendes wichtig: Je nach Kontext kann das Anschleichen neben Jagdverhalten auch eine Spielaufforderung zu einem gemeinsamen Jagdspiel oder eine territoriale Drohung sein, nach dem Motto „Hau ab hier, das ist mein Revier!“ So kann mit der Zeit ein aggressives Verhalten aus dem Anschleichen entstehen. Weil das spielerische Anschleichen von Aggressivem Territorialem Anschleichen schwer zu unterscheiden ist und dabei einiges an weiteren Kommunikationsformen , die auch rassenbedingte Unterschiede mit sich bringen, zu beachten sind, möchte ich hier keine klare Unterscheidung angeben, da dies nur im Gesamtkontext zu beurteilen ist.
Wie oben beschrieben kann es eine Mehrdeutigkeit des Verhaltens geben, deshalb empfehle ich: Hundefreunde die sich kennen: Wenn ihr Hunde habt, die das Anschleichen mit ihren Hundefreunden auf der Spielwiese oder im Garten als Jagdspiel nutzen und beide Hunde Spaß daran haben, würde ich nicht weiter eingreifen. Am besten wäre jeder ist mal der Gejagte und jeder spielt mal den Indianer, also den Schleichenden. Dein Hund schleicht auf fremde Hund zu: Wenn dein Hund auf einen fremden Hund zuschleicht, würde ich das als ersten Kontakt verbieten. Wichtig: Bei den ersten fixierenden Blicken greifst du schon ein. Warte also nicht den Schleichgang ab, beobachte deinen Hund sehr genau. Unterbreche das Verhalten, in dem du ihn zu dir holst und bei dir lässt. Es gibt viele sensible Hunde, die das direkte fokussierende Anschleichen als Drohung empfinden und mit Bogen laufen oder Wegrennen oder aus Angst stehen bleiben reagieren. Nicht jeder Hund versteht das als eine Spielaufforderung. Ein fremder Hund kommt anschleichend auf euch zu: Wenn dir beim Spaziergang ein schleichender Hund entgegen kommt, würde ich dir empfehlen, deinen Hund zu dir zu holen und dich kurz vor ihn zu stellen. Dann ist oft schon eine entspanntere Atmosphäre entstanden Wenn dich so ein Verhalten verunsichert, laufe mit deinem Hund einen Bogen und halte ihn dabei auf die abgewandte Seite, so dass du zwischen dem fremden und deinem Hund bist. Zeigt der fremde Hund nicht mehr so fixierende Blicke kannst du immer noch entscheiden, ob dein Hund Kontakt aufnehmen möchte, sofern er Lust dazu hat. Beobachte deinen Hund wie er sich verhält, wenn ihm ein anschleichender Hund entgegen kommt. Nimmt er den Kopf zur Seite? („Beschwichtigung: Kopf abwenden“) Oder geht er einen Bogen? („Beschwichtigungsbogen“) Oder bleibt er stehen und sagt Oh was nun? Du siehst: Die Hundesprache hat sehr viele Facetten. Je mehr man sie lesen und erkennen kann, je mehr Spaß macht es und man vermeidet unnötige Konflikte mit anderen Artgenossen. Wenn du unsicher bist welches Verhalten dein Hund zeigt, solltest du in jedem Fall einen professionellen Hundetrainer zu Rate ziehen.
Der Hund hat spielerische Jagdabsichten. In der Filmsequenz stehen ihm noch weitere Hunde gegenüber siehe Verweis „Schleichspiel“, die sich länger kennen und das Jagdspiel nutzen, um sich körperlich zu messen und auch zu testen wie schön es ist, jemanden mit seinen Blicken in die Flucht zu vertreiben. Der Labrador hat Spaß daran in spielerischer Weise seine Hundefreunde in die Flucht zu schlagen Da dieses Verhalten sowohl im Kontext von Spiel als auch von Aggression gezeigt werden kann, wird es für Hundehalter oft nicht ganz einfach einzuordnen. In beiden Fällen sieht das Verhalten vorher gleich aus, der Hund fixiert und schleicht an.
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